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Milan: Elektroschulflugzeug Made in Switzerland

Leise, nachhaltig und kosteneffizient – mit einer Reichweite, die erstmals eine komplette Pilotenausbildung rein elektrisch ermöglicht. Der heute in Langenthal vorgestellte Milan soll all diese Eigenschaften verkörpern.

«Wir haben kein Wundermittel gefunden, um die Physik zu überlisten. Wir verbauen einfach so viele Batterien, wie es braucht, um im Schulungsalltag eine praxistaugliche Reichweite zu erreichen», erklärt CEO und Hauptgründer Simon Wiedmer. Nach eigenen Angaben sollte der Milan eine Reichweite von 400km und eine Flugzeit von 2,5 Stunden aufweisen. Der «proof of concept»-Erstflug sollte bereits 2027 stattfinden.

Wiedmer erläuterte den Gästen auch den entscheidenden Unterschied zu bestehenden Konzepten: Viele Elektroflugzeuge, die derzeit in Entwicklung sind, basieren auf bestehenden Mustern, die ursprünglich für Verbrennungsmotoren ausgelegt wurden. Ersetzt man Benzinmotor und Treibstofftanks durch Elektromotor und Batterien, stösst man laut Wiedmer schnell an Gewichtsgrenzen. Da der «Milan» – benannt nach dem eleganten einheimischen Greifvogel – von Grund auf neu entwickelt wird, entfallen diese Limitierungen. So kann jede Komponente konsequent auf das höhere Gesamtgewicht ausgelegt und optimiert werden.

«Wir bauen etwa die dreifache Batteriekapazität eines durchschnittlichen Elektroautos in unser Flugzeug», ergänzt Wiedmer.

Das multidisziplinäre Team von derzeit 15 Personen arbeitete bisher weitgehend im Stillen und konzentrierte sich auf die Konstruktion des viersitzigen Flugzeugs, das die vielfach überalterten Schulflotten ersetzen soll – durch ein leises, effizientes und kostengünstiges Elektroflugzeug. Drei Patentanmeldungen in zentralen technischen Bereichen sind bereits in Arbeit.

Mehr zum Projekt Milan in der nächsten AeroRevue6/25.

Bild: ein Modell des Milan im Massstab 1:7, konstruiert und gebaut von Kurt Eich (Keiro Modellbau)

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