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Leichtaviatik verliert Platz am EuroAirport

Spätestens Ende 2026 will der EuroAirport den Betrieb der Leichtaviatik aus planerischen und betriebswirtschaftlichen Gründen einstellen. Der AeCS bedauert den Entscheid des EuroAirports.

Seit 1967 stellte der EuroAirport der Leichtaviatik eine Infrastruktur in der Zone Nord zur Verfügung. Diesen Platz will der Flughafen ab 2030 für die Infrastruktur der kommerziellen Luftfahrt nutzen. Der Aero-Club der Schweiz bedauert den Entscheid, der den weiteren Verlust von Raum für die Leichtaviatik bedeutet. AeCS-Zentralpräsident Matthias Jauslin hat im Regionaljournal Basel Baselland von Radio SRF 1 Stellung genommen. 

Diese Entscheidung sei eine Katastrophe. «Solche Flugplätze mit eigenen Flugschulen sind für die Privatfliegerei überlebenswichtig.» Insbesondere ging unser Zentralpräsident auf das Argument ein, dass sich die Leichtaviatik auf Flughäfen betriebswirtschaftlich nicht lohne. Für ihn ist das Argument viel zu kurz gedacht. Schliesslich beginnt die Karriere jedes Piloten und jeder Pilotin in einem Kleinflugzeug. «Es ist deshalb entscheidend, dass ein niederschwelliger Zugang zur Fliegerei sichergestellt ist.»

Interpellation beim Bundesrat

Dass die Leichtaviatik vermehrt von den Flughäfen verdrängt werde, müsste eigentlich auch der Politik Sorgen machen, findet Jauslin. «Ich finde es erschreckend, mit welcher Lockerheit der Bundesrat diese Entwicklung hinnimmt», sagt Jauslin. «Alle schreien nach einheimischen Fachkräften, und gleichzeitig entziehen wir die Grundlage für die Ausbildung.» Auf die Zukunft der Leichtaviatik in Basel-Mulhouse hat Jauslin vor bald einem Jahr mit einer Interpellation beim Bundesrat aufmerksam gemacht. Die Antworten sind aus Sicht der Leichtaviatik unbefriedigend.

Hohe Investitionen nötig

Der EuroAirport bezieht sich darauf, dass, um die behördlichen Anforderungen weiterhin zu erfüllen, erhebliche Investitionen in die bestehende Infrastruktur erforderlich geworden wären. Diese Investitionen liessen sich bis zur voraussichtlichen Nutzungsgrenze dieses Bereichs im Jahr 2030 nicht amortisieren. Ab dann beabsichtigt der EuroAirport die Fläche für ein Ausbau- und Modernisierungsprojekt zu nutzen. 

Höherer Koordinationsaufwand

Neben den planerischen Gründen nennt der EuroAirport auch betriebliche Motivationen für seinen Entscheid. So sei der Betrieb der Leicht- und Freizeitaviatik seit mehreren Jahren wirtschaftlich nicht mehr tragfähig. Die parallele Abwicklung von Leicht-, Freizeit- und kommerziellem Flugverkehr beeinträchtige die Betriebseffizienz und führe zu höherem Koordinationsaufwand. Zudem sei es in der Vergangenheit zu verschiedenen aviatischen Zwischenfälle gekommen, die den Betriebsablauf zusätzlich belastet hätten.

AeCS-Zentralpräsident Matthias Jauslin im Regionaljournal Basel Baselland vom 8.8.25

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