Als am 31. März 1901 in Bern der Aero-Club der Schweiz gegründet wurde, waren die Ballonfahrer noch unter sich. Bald 125 Jahre nach seiner Gründung zählt der AeCS 8 Sparten, 35 Regionalverbände und rund 20’000 Mitglieder. Im kommenden Jahr 2026 wollen wir unser 125-Jahr-Jubiläum gebührend feiern: Nicht mit einem einzelnen Festakt oder einer grossen Flugschau, sondern im ganzen Land und einer Vielzahl von auch kleineren Veranstaltungen unserer Vereine.
Auf dieser Website, die nun in den nächsten Monaten kontinuierlich ergänzt wird, werden Sie Informationen über die Aktivitäten des Jahres 2026 sowie Hintergründe in Bild und Text zur 125-jährigen Geschichte des AeCS finden. Das Titelbild zeigt eine Momentaufnahme des Gordon-Bennet-Wettfliegen in Zürich 1909. (Bild ETH-Bibliothek)
Übersicht aller Anlässe
Zeitreise durch die Geschichte des AeCS
			1901
Gründungsjahr des AeCS
Am 31. März 1901 war es soweit: Der Schweizerische Aero-Club wurde dank der Initiative von Oberst Theodor Schaeck (Bild) in Bern gegründet. Der Verein zur Förderung der Luftschifffahrt umfasste 72 Mitglieder, darunter auch den Ballonpionier Emil Messner. Hier finden Sie die Statuten von 1901.
			1903
Der erste Ballon
Nach seiner Gründung sammelte der Aero-Club unter seinen Mitgliedern Geld für ein eigenes Luftfahrzeug. Der Freiballon Mars (rechtes Bild) war der erste eigene Ballon, der zum Preis von 7036 Mark bei der Ballonfabrik Augsburg bestellt wurde. Ein Jahr zuvor unternahm Schaeck mit Vereinsmitgliedern erste Fahrten mit dem vom Aero-Club gemieteten Freiballon Augusta.
			1906
1. Bulletin des AeCS
"Die Generalversammlung des Schweiz. Aero-Klub vom 25 März 1906 hat beschlossen...ein eigenes Vereinsorgan herauszugeben, das, wenn Stoff vorhanden, alle zwei Monate erscheinen soll und den Namen trägt: Bulletin des Schweizerischen Aero-Klub. So lautete die Einführung für das Bulletin, den Vorläufer der heutigen Aero-Revue. Diese erschien übrigens erst 1922 unter dieser Bezeichnung!
			1908
1. Gordon Bennet
1908 gewannen Theodor Schaek und Emil Messmer das bereits legendäre Gordon Bennet-Rennen. Die beiden Ballonfahrer galten nach einem Flug mit ihrem Ballon "Helvetia" über der Nordsee während Tagen als verschollen. Am 14. Oktober kam die erlösende Nachrichten, dass die "Helvetia" in Norwegen gelandet war und nicht nur den Sieg, sondern gleich einen Weltrekord aufgestellt hatte. Somit fand 1909 das erste Gordon Bennet-Rennen mit Startplatz Schlieren in der Schweiz statt. (siehe Bild)
			1909
Aller Anfang ist schwer
Der Aero-Club verstand sich seit seiner Gründung als eher elitärer Herrenklub, der sich der Luftschifffahrt verschrieben hatte. Mit der neuen Aviatik in der Form "schwerer als die Luft" tat man sich in Bern schwer. Vor allem auch, weil viele der Konstrukteure und Piloten eher dem Handwerkermilieu als akademischen Kreisen entsprangen. Entsprechend blieben den zahlreichen Konstrukteuren jede Unterstützung versagt. Erst 1909 erfuhren die Mitglieder in ihrem Cluborgan, dass es nebst Ballonen und Luftschiffen auch Flugzeuge gab. Abgebildet wurde dazu ausgerechnet der wenig Vertrauen einflössende Kreisdoppeldecker von Claude Givaudan, der es wie zahlreiche andere Prototypen aus dieser Zeit nie in die Luft schaffte.
			1910
Das Jahr der Motorflugpioniere
1910 liessen wagemutige Piloten mit ihren waghalsigen Flugmanöver Menschenmassen in Verzückung geraten. Sie schrieben damit den Anfang einer jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte der Aviatik in unserem Land. Am 10. Oktober 1910 erhielt der erst 18-jährige Ernest Failloubaz (Bild) das vom Aero-Club ausgestellte Brevet Nr.1. Er erwarb einen Blériot und gründete in Avenches die erste Fliegerschule der Schweiz. Video: Premier vol du Blériot XI
			1920
Die Regulierung beginnt
Bis zum ersten Weltkrieg gab es weltweit kaum eine greifbare Regulierung der Luftfahrtaktivitäten. Dies änderte sich, als nach 1918 eine neue Epoche der zivilen Luftfahrt begann, zuerst mit Post-und Kurierflügen, bald aber auch mit Passagierflügen. Am 1. April 1920 nahm das Eidgenössische Luftamt unter dem Flugpionier und Fliegeroffizier Arnold Isler (Bild) seine Tätigkeit auf: damals noch als Abteilung des Post-und Eisenbahndepartements. 1979 wurde das Luftamt in Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL umbenannt.
			1922
Die erste AeroRevue
Am 10. April 1922 erschien das Vereinsorgan des Aero-Clubs erstmals unter dem Namen AeroRevue. Schwerpunkt der 18-seitigen Zeitschrift bildete das Segelflugtreffen in Gstaad. Erklärt wurde aber im Heft auch, weshalb das Bulletin bzw. die Zeitschrift Suisse Aérienne nicht mehr weitergeführt wurde: "Das Vereinsorgan war leider im Laufe dieses Jahres unser Schmerzenskind. Vorerst wurde wegen unregelmässigem Erscheinen häufig reklamiert, ferner, dass die deutsche Sprache zu wenig zur Geltung käme, dass weiter sowohl der Redaktor wie der Verleger nicht richtig ihres Amtes walten". Der Aero-Club zählte 1922 insgesamt 636 Mitglieder.
			1929
FAI-Europarundflug
Mit dem ersten von der FAI organisierten Europa-Rundflug zeigte die Leichtaviatik das Potential auf, das in der neuen Generation von Sport-und Reiseflugzeugen steckte. Entsprechend grosse Beachtung fand der Anlass auch in der AeroRevue, allerdings fast ausschliesslich in französischer Sprache. Vom 27. April bis 5. Mai fand in Genf eine grosse Ausstellung statt, an der auch das spätere Siegermodell des Europa-Rundflug, die Messerschmitt BFW-M23 zu sehen war. Zwei Schweizer Teams mit Klemm L25 nahmen ebenfalls am internationalen Wettbewerb teil.
			1930
Ein Schweizer Fallschirm
1930 stellte die AeroRevue einen von "Herrn Keller, Flugzeugkonstrukteur aus Zürich" konstruierten Fallschirm vor, der einerseits rasch gepackt ist und viel sicherer sein soll als die damals herkömmlichen Modelle. Das System wurde unter anderem auf dem Flugplatz Belp (Bild) getestet. Der untere kleine Schirm ist mit dem Hauptschirm durch einen "Stoffkamin" verbunden. Sobald der kleine Schirm geöffnet ist, strömt die Staudruckluft durch den Kamin ins Innere des Hauptschirms und öffnet diesen. Trotz aller Vorteile wie auch einer eingebauten Schwimmvorrichtung konnte sich der Schirm nicht durchsetzen.
			1934
Erste Segelfliegerin
Am 8. Nov. 1934 erwirbt die erst 18-jährige Gritli Schaad auf dem Flugplatz Bern-Belpmoos mit dem Brevet Nr.40 als erste Schweizerin das C-Brevet. 1936 stellt die Maschinenbau-Studentin mit Fritz Schreiber einen neuen Dauerrekord im Segelflug auf. (Bild). Die begeisterte Pilotin erhält zur Hochzeit von ihrer Schwiegermutter das Segelflugzeug Spalinger S-18 HB-212 geschenkt, das 2019 in Schupfart wieder flugtüchtig gemacht wurde.
			1938
Stiftung Pro Aero
Um der Schweizer Luftfahrt neue Impulse zu verleihen und den Rückstand gegenüber dem Ausland aufzuholen, wird auf Initiative des AeCS die Stiftung «Pro Aero» gegründet, der namhafte Persönlichkeiten angehören. Sie bezweckt, «bei den Behörden und Institutionen und ganz besonders bei der Jugend das Verständnis und die Begeisterung für die Luftfahrt zu wecken.» Der Verkauf einer Sonderluftpostmarke bringt der Stiftung den Erlös von über 139'000 Fr. ein.
			1939
Das Luftschiffchen
1938 kaufte die AeCS-Sektion Zürich der Armee das Kleinluftschiff M7 ab, um damit Passagierfahrten über der Landesausstellung durchzuführen. Mit einer dreiköpfigen Besatzung konnten 1-2 Passagiere mitgenommen werden. Dem Luftschiffchen "Hug" war kein langes Leben beschieden: Am 23. Juni 1939 ging das Luftschiffchen beim Landeanflug in Flammen auf. Die Besatzung rettete sich mit einem tollkühnen Sprung in die Tiefe.
			1941
Modellflug in Arosa
Der Modellflug wurde schon vor Kriegsbeginn dank der Stiftung Pro Aero massgeblich gefördert. In der Kriegszeit war der private Motorflug verboten und Segelflug nur mit Einschränkungen möglich. Umso wichtiger wurde der Modellflug. Am 5. Graubündner Wettbewerb für Flugmodelle in Arosa wurde eine Rekordbeteiligung von 22 Gruppen, 113 Teilnehmern und 162 Modellen, darunter auch fünf Modelle mit Benzinmotoren festgestellt. Den Wanderpreis der Kurverwaltung Arosa errang der Berner Willy Tauss (Bild).
			1945
Kriegsende
Am 20. August 1945 hebt der Bundesrat alle im September 1939 in Kraft getretenen Luftraumbeschränkungen auf. Damit können nun endlich auch wieder private Motorflugzeuge in die Luft gehen. Damit kann auch die AeroRevue, nachdem in den letzten Jahren ausschliesslich der Segelflug und der Modellflug sowie die Militäraviatik die Zeitschrift dominierte, wieder über andere Themen schreiben. So schreibt die Aerorevue 12/45: "Auch wir feierten am 20. August unseren V-Tag mit der Aufhebung des Aktivzustandes nach fast 6 langen, allzulangen Jahren." Allerdings macht der Brennstoffmangel der Motorfliegerei noch zu schaffen.
			1946
Die Industrie wirbt
Heute kaum mehr vorstellbar: In der AeroRevue sind nach dem Titelbild gleich sechs Seiten Inserate aufgelistet. Interessant ist, wie die britische Luftfahrtindustrie, die damals noch weitgehend aus den Herstellern der Kriegszeit bestand, ihre neusten Flugzeuge in der AeroRevue bewirbt. Vom Avro Tudor bis zum Miles Aerovan reicht die Palette. Am Markt durchsetzten konnten sich beide Flugzeuge nicht, da die US-Konkurrenz und die vielen überzähligen günstigen
			1946
Endlich wieder Motorflug
Am 23. März fand die "erste Motorflug-Konkurrenz der Friedenszeit" in Dübendorf statt. Dabei musste eine Meldetasche in einen Kreis am Boden abgeworfen werden. Meist wurde das Ziel allerdings verfehlt, vermutlich war der Kreis zu klein... Die Begeisterung, nach fünf Jahren endlich wieder Motorflug betrieben zu können, war dennoch gross.
			1947
Der erste Helikopter
Am 13. Oktober führte der britische Pilot Alan Bruce Hamilton "Jimmy" Youell den ersten Helikopter der Schweizer Öffentlichkeit vor. Der Brite präsentierte den zweiplätzigen Bell 47B auf der Allmend in Zürich Wollishofen. Damit begann der Siegeszug eines Luftfahrzeugs, das sich in der Schweiz bald unentbehrlich machen wird, sei es bei der Gebirgsrettung oder bei Arbeitsflügen. 1993 wurde der Schweizerische Helikopterverband SHeV gegründet, einer der acht Spartenverände des AeCS. Eine umfangreiche Dokumentation über Helikopter in der Schweiz bietet das Swiss Heli Archive von Mario Bazzani. Und in diesem spektakulären Video erfahren Sie mehr über die Geschichte des Helikopters.
			1951
50 Jahre AeCS
1951 feiert der AeCS sein 50-Jahr-Jubiläum. Feiert? Tatsächlich scheint der Club in einem Krisenmodus zu stecken. Der AeCS umfasst 33 Sektionen mit insgesamt 5816 Mitgliedern. "Viele unserer Sektionen und Gruppen haben aber mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen und stellen sich die Frage, ob es sich lohnt, die Beiträge an die Kosten des nationalen Clubs zu leisten". Wie beantwortet Zentralpräsident Dr. W. Muri diese Frage? In der März-Ausgabe von 1951 werden die AeCS-Mitglieder aufgefordert, dass es eine Ehrenpflicht sei, mindestens ein neues Mitglied zu gewinnen.
			1957
Video Segelfluglager
Die Schweizer Wochenschau präsentierte dem Kinopublikum einen kurzen Beitrag (ab 5:15) über das nationale Segelfluglager im Belpmoos. An dem Tag stand ein Streckenflug vom Belpmoos ins Birrfeld auf dem Programm. Aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen schafften nur zwei Piloten, darunter der legendäre Hans (Housi) Nietlispach die Aufgabe.
			1966
Der erste Heissluftballon
Am 29. August 1966 importierte der Schweizer Ballonfahrer Kurt Rünzi den ersten Heissluftballon aus den USA in die Schweiz. Beim Eidg. Luftamt hielt sich die Begeisterung über den neuen Ballontyp, der auch in Europa noch unbekannt war, in engen Grenzen. Erst nach zahllosen Auflagen durfte Rünzi 1967 die ersten Testfahrten durchführen. Er glaubte schon damals an die Zukunft des Heissluftballons, wie er 50 Jahre später der AeroRevue erzählte.
			1983
Erstes Pro Aero-JULA
Am heissen 31.Juli 1983 fanden sich in der Jugendherberge St. Moritz gegen 60 junge Leute, darunter auch drei Mädchen, zum ersten Aviatik-Jugendlager der Stiftung Pro Aero zusammen. Auf humorvolle Weise beschreibt der Redaktor der AeroRevue den Lageralltag, der sich in den letzten 40 Jahren eigentlich gar nicht gross geändert hat.
			1992
Eine neue Struktur
Statutenänderung: Das tönt in der Regel für die meisten Mitglieder nicht so spannend. Tatsächlich wurde aber nach langjähriger Vorarbeit damit die heutige Struktur des AeCS festgelegt. Die Spartenverbände und die Regionalverbände erhielten damit ein klar definiertes Aufgabenfeld. In der AeroRevue 1992/4 erfuhren die Mitglieder, wer nun unter dem Dach des AeCS für welche Aufgaben zuständig ist.
			2001
100 Jahre AeCS!
Im März 2001 feierte der Aero-Club sein 100-Jahre-Jubiläum. In einer Sonderbeilage der AeroRevue erschienen nicht nur Grussbotschaften vom Bundesrat oder dem Luftwaffenchef, sondern auch viele Rückblicke auf die wechselhafte Geschichte des Verbandes.
Was geschah 1909, und was passierte mit dem kleinen «Luftschiffchen»? Wir freuen uns, Ihnen zum 125-jährigen Jubiläum den AeCS und damit verbunden die Geschichte der Schweizer Luftfahrt in einer unterhaltsamen Weise vorzustellen. In der «AeroRevue» ab 2026 werden über das ganze Jahr verschiedene Themen ausführlich geschildert, von den Anfängen bis zu Krisen auch der allgemeinen Luftfahrt. Die Bilder und Textkurzfassungen unserer kleinen Zeitreise stammen aus dem epochalen Werk «Schweizer Luftfahrt» von Dr. Erich Tilgenkamp und aus dem Archiv der AeroRevue.
125 Jahre Aero-Club der Schweiz – Song
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