Nachhaltige Leichtaviatik?
Im gesamten CO2-Inventar der Schweiz ist die Leichtaviatik kaum wahrnehmbar. Lohnt es sich überhaupt, sich Gedanken über eine nachhaltige Zukunft der General Aviation zu machen? Dieser Frage ist Michel Stiebe vom Kompetenzzentrum Mobilität der Hochschule Luzern nachgegangen.
Unter Mithilfe des Aero-Clubs der Schweiz und insbesondere des Motorflug-Verbands der Schweiz hat er eine Studie veröffentlicht, in welcher er mit Hilfe von Umfragen, Interviews und einer CO2-Analyse der Bereitschaft von Piloten nachgeht, sich für eine nachhaltig betriebene GA einzusetzen. Obwohl sich die Mehrheit der befragten Personen für eine solche Entwicklung in der Luftfahrt interessiert, gibt es erwartungsgemäss noch viele Herausforderungen und Hindernisse.
Als die größten Herausforderungen werden die Verringerung von Lärmemissionen und der Ausstiegs aus verbleitem Flugbenzin genannt. Die relevantesten Hindernisse auf dem Weg zu einer nachhaltigen GA werden in der Bürokratie, Überregulierung und der Zurückhaltung der Zivilluftfahrtbehörden gesehen. Es gibt nicht den einen Weg zur Nachhaltigkeit, sondern vielmehr wurde eine Mischung aus unmittelbaren und langfristigen Nachhaltigkeitsmaßnahmen ermittelt.
Trotz ihrer derzeitigen Einschränkungen erweist sich die elektrische Luftfahrt als einer der vielversprechendsten Wege zu einer nachhaltigen Privatpilotenausbildung. Langfristig werden Elektro- und Hybridflugzeuge sowie Bio- und Synfuels wahrscheinlich zu den wichtigsten Optionen für die GA werden. Die Studie zeigt die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung in der allgemeinen Luftfahrt und der Ausbildung von Privatpiloten. Dies nicht, weil sie wesentlich zum Klimaschutz beiträgt, sondern weil sie zur Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz beiträgt. Für das Überleben des Leichtaviatik wird diese Akzeptanz schlussendlich von entscheidender Bedeutung sein.